121.
Brief
23.
März 2007
Landwirte, Firmen und Politiker, die entweder gentechnisch manipulierte Pflanzen oder Tiere in die Landschaft freisetzen oder dies zu verantworten haben, indem sie Gesetze erlassen, die eine Freisetzung ermöglichen, handeln grob fahrlässig und können wegen Veruntreuung verklagt werden. Denn Steuergelder in Milliardenhöhe sind nötig, die Schäden wieder zu beheben - wenn sie denn überhaupt behoben werden können.
In Deutschland haben die Freilassung gentechnisch veränderter Pflanzen vor allem Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer zu verantworten.
Die Vorstandschefs der Firmen, die für die "grüne" Gentechnik forschen, wie die BASF, versuchen zunehmend ihre Hände in Unschuld zu waschen, indem sie unangenehme Aufgaben wie die Vermarktung - sprich: Freisetzung - an ohnehin schon korrupte Firmen abgeben. Nach BASF-Vorstandschef Jürgen Hamprecht, solle Monsanto die gesamten gentechischen Produkte vermarkten. Monsanto sei in diesen Dingen kompetent: Monsanto wisse, wie man Politiker und Entscheidungsträger besteche, Gensaaten der Bevölkerung unbemerkt unterjubele, und wie man das ganze Zeug, das in Europa ja niemand haben will, in den Entwicklungs- und Schwellenländern als besonders hochwertig verkaufen kann.
"Mit Monsanto sei ein Partner gefunden worden, der sämtliche Kompetenzen mitbringe, um Produkte auf den Markt zu bringen. Der Schwerpunkt der BASF in der grünen Gentechnik liegt in der Forschung. Wir haben heute keinen Marktzugang sagt BASF-Vorstandschef Jürgen Hamprecht" (FAZ 2007, Nr. 69, p. 16).
Wenn derartge "Kompetenzen" als legal bezeichnet werden, ist es kein Wunder, wenn die Bürger aus Notwehr zivilen Ungehorsam gegen die Agro-Gentechnik begehen und versuchen, die Freisetzung gentechnisch veränderter Saaten zu verhindern.
Grundsätzlich macht sich jeder, der
die Landschaft nachhaltig verunreinigt oder zerstört, strafbar. Dies
gilt für Ölkonzerne, die ihre Tanker vor den Küsten verunglücken
lassen genauso wie für die Verantwortlichen der Agro-Gentechnik. Man
muß sich nicht darüber unterhalten, ob es strafbar ist, sondern
wie hoch die Strafe sein muß, damit die Landschaft auch für
zukünftige Generationen genutzt werden kann. Von Koexistenz und Sicherheitsabständen
redet kein Sachverständiger, sondern nur Laien wie Annette Schavan
und Horst Seehofer.
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*)Expertisen
haben gezeigt, daß eine "industrielle" Magazinimkerei im Zusammenhang
mit hoher Pestizidbelastung und biotechnologischer Verseuchung der Landschaft
zum Verschwinden der Bienenvölker eines ganzen Landes führen
kann. Sachverständige sind erstaunt, daß die Bienenvölker
in den USA erst jetzt am sogenannten "Colony Collapse Disorder" landesweit
zusammenbrechen
(Apicultural Review letters 2007, 6, Nr.
116-121).
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die Gesamtausgabe der Briefe erscheint in der Fachzeitschrift "Apikultur"